Bachstelze
Die Bachstelze ist ein schwarz-weiß gefärbter und recht auffälliger kleiner Singvogel, den man bei uns vor allem im Sommer häufig beobachten kann.
Sie ist ca. 18 cm lang und hat einen langen Schwanz, der etwa 9 cm der Gesamtkörperlänge einnimmt und ständig wippt. Das Gewicht der kleinen Vögel beträgt etwa 24 g.
Männchen und Weibchen sind vor allem während dem Sommer im Brutkleid schwer zu unterscheiden. Beide haben das auffällige schwarz-weiße Gefieder mit der schwarzen Kappe. Nur im Detail kann man kleine Unterschiede erkennen. Beim Weibchen sind die weißen Gesichtspartien meistens nicht so deutlich von den schwarzen Partien abgesetzt und gräulich meliert. Ausserdem ist die schwarze Färbung am Nacken nicht so scharf abgegrenzt wie beim Männchen. Allerdings kann bei einigen Weibchen die Kopfzeichnung genau so ausgeprägt sein wie beim Männchen.
Man kann Bachstelzen auch an ihrem Flugstil erkennen.
Im Flug erfolgen ausgeprägte bogenförmige Auf- und Abwärtsbewegungen, die wie kleine Luftsprünge aussehen. Die Fluggeschwindigkeit beträgt ca. 30 bis 40 km/h.
Wie der Name schon verrät, sieht man die Bachstelze oft auf dem Boden herumstelzen. Also herumspazieren um Futter zu suchen. Ihre Nahrung besteht aus Insekten, Würmern, Spinnen und Ähnlichem. Man sieht die Bachstelze auch auf Pferdewiesen, wo sie zwischen den Huftieren herumläuft und nach Fliegen ausschau hält.
Am häufigsten findet man die Bachstelze an Bächen, Flußufern und auf feuchten Wiesen. Sie ist sehr weit verbreitet und auch in Mitteleuropa ein häufiger Brutvogel. Den Winter verbringen die Vögel meistens im Süden, wobei die Länge der Zugwege sehr variabel ist. Mitteleuropäische Bachstelzen überwintern hauptsächlich in Südwesteuropa und Nordafrika, die Überwinterungsgebiete anderer Populationen reichen teils bis zum Äquator.
Manchmal bleiben einzelne Bachstelzen auch über den Winter bei uns.
Bachstelzen brüten bei uns in Mitteleuropa meistens ab April, wobei bis zu drei Bruten pro Jahr aufgezogen werden.
Das Gelege besteht meistens aus fünf bis sechs Eiern, seltener aus bis zu sieben Eiern. Größere Gelege stammen wahrscheinlich von mehreren Weibchen.
Die Eier werden 11 bis 17 Tage lang von beiden Elternteilen bebrütet, wobei das Weibchen die meiste Zeit damit verbringt.
Die Nestlingszeit beträgt um die 14 Tage, in denen die jungen Bachstelzen von den Eltern gefüttert werden. In den ersten Tagen hudert das Weibchen die Jungvögel, so daß das Männchen den größeren Teil der Nahrung heranschafft.
Bachstelze Jungvogel
Nach dem Ausfliegen werden die Jungvögel noch einige Tage lang gefüttert. Diese Zeit kann vier bis elf Tage betragen.
Leider ist die Sterblichkeit bei Bachstelzen im ersten Jahr sehr hoch. Schon im ersten halben Jahr hat man von 134 beringten Vögeln 65% tot aufgefunden.
Der Großteil der Vögel kommt auf ihrem Zug zum Beispiel durch Erschöpfung oder durch Bejagung ums Leben. In den Brutgebieten
selbst sind häufige Gefahren natürliche Fressfeinde, aber auch Unfälle mit Kraftfahrzeugen sind eine häufige Todesursache.
In freier Natur kann eine Bachstelze trotzdem bis zu zehn Jahre alt werden. In Gefangenschaft ist die Lebenserwartung etwas höher.
-Steckbrief Bachstelze:
Name: |
Bachstelze |
Wissenschaftlicher Name: |
Motacilla alba |
Ordnung: |
Sperlingsvögel (Passeriformes) |
Familie: |
Stelzen und Pieper (Motacillidae) |
Gattung: |
Stelzen (Motacilla)
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Art: |
Bachstelze |
Größe: |
ca. 18 cm |
Gewicht: |
ca. 24 g |
Lebenserwartung: |
bis 10 Jahre |
Lebensraum: |
offene Landschaften, bevorzugt Gewässernähe
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Nahrung: |
Insekten, Würmer, Spinnentiere |
Zugverhalten: |
Zugvogel |
Paarungszeit: |
April - August |
Brutverhalten: |
1 bis 3 Bruten pro Jahr mit 3 - 7 Eiern |
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