Bartmeise
(Bartmeise Männchen)
Bartmeisen sind kleine Sperlingsvögel, die trotz ihres Namens genau genommen gar nicht zur Familie der Meisen gehören. Wie Beutelmeisen übrigens auch, werden sie als "Meisenartige" bezeichnet. Mit Blaumeisen oder Kohlmeisen sind sie also nicht direkt verwandt.
Ihre Größe leigt ca. bei 15 cm und sie wiegen etwa 13 bis 19 g.
Ihr auffälligstes Erkennungsmerkmal sind die langen schwarzen "Bartstreifen" auf ihrem blaugrauen Köpfchen, die allerdings nur die Männchen haben. Die Weibchen sind beigebraun mit weißem Brustgefieder und sie tragen, wie es sich gehört, keinen "Bart".
(Bartmeise Weibchen)
Bei uns in Deutschland kommen Bartmeisen häufig in den Küstengebieten der Nord- und Ostsee vor. Außerdem kann man die Vögel am Federsee bei Bad Buchau in Baden-Württemberg im Herbst und Winter gut beobachten. In Österreich findet man sie zum Beispiel am Neusiedler See.
Ihr Speiseplan variiert je nach Jahreszeit. So kommen im Sommer Insekten und Spinnen auf den Tisch, im Winter gibt es Sämereien.
Bartmeisen sind außerdem ziemliche Individualisten im Bezug auf ihr Zugverhalten.
Manche Vögel bleiben das ganze Jahr am Brutplatz, andere ziehen im Winter Richtung Süden, wobei sogar einige am Überwinterungsort bleiben.
Egal wo sie auch leben, sie halten sich in großen Schilfbeständen an Ufern von Seen, Binnengewässern und Meeresbuchten auf.
(Junges Bartmeisen-Weibchen)
Bemerkbar machen sie sich nur leise, mit einem feinen Zwitschern, das aber gut vom Gesang anderer Vogelarten zu unterscheiden ist.
Bartmeisen ziehen gewöhnlich zwei Bruten pro Jahr groß. Die Brutpaare finden sich schon in ihrem Jungendkleid zusammen und sind ihrem Partner ein Leben lang treu. Dies unterscheidet sie von vielen anderen Singvogelarten.
(Junges Bartmeisen-Männchen)
Zur Balzzeit entfaltet das Männchen die ganze Pracht seines Gefieders. Das Nest ist ein napfförmiges Gebilde, das am Grund von Röhricht in Gewässernähe errichtet wird. Es besteht aus altem Schilf und wird im Inneren mit Schilfrispen ausgepolstert.
Ein Gelege besteht aus fünf bis sieben Eiern. Nach zehn bis vierzehn Tagen erblicken die jungen Bartmeisen das Licht der Welt und bleiben etwa zwei Wochen lang im Nest.
Junge Bartmeisen sehen den ausgewachsenen Bartmeisen-Weibchen ähnlich.
Junge Bartmeisen Männchen kann man vor allem anhand der Schnabelfarbe von den jungen Weibchen unterscheiden. Der Schnabel der jungen Männchen färbt sich gelb, der Schnabel der jungen Weibchen bleibt dunkel. In der ersten Lebenswoche kann man die jungen Bartmeisen-Weibchen allerdings noch nicht von den jungen Männchen unterscheiden.
Bartmeisen gelten als nicht gefährdete Vogelart. In Deutschland wurde der Brutbestand auf 1400 bis 2700 Brutpaare geschätzt.
Allerdings kommt es bei Bartmeisen zu starken Bestandsveränderungen. Es gibt sowohl sprunghafte Bestandszunahmen als auch Zusammenbrüche nach sehr strengen Wintern. So kommt es vor, daß ganze Populationen aussterben.
Die Lebensräume werden im weiteren Verlauf dann von herumstreifenden Bartmseien wieder angenommen. Vor nicht all zu langer Zeit, im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts, gab es für weite Teile Deutschlands keine Brutnachweise.
Erst Anfang der 1970er Jahre haben sich die Vögel langsam wieder in den Schilfgebieten unseres Landes angesiedelt.
(Junges Bartmeisen-Paar)
-Steckbrief Bartmeise:
Name: |
Bartmeise |
Wissenschaftlicher Name: |
Panurus biarmicus |
Ordnung: |
Sperlingsvögel (Passeriformes) |
Überfamilie: |
Sylvioidea |
Familie: |
Panuridae |
Gattung: |
Bartmeisen (Panurus)
|
Art: |
Bartmeise |
Größe: |
ca 15 cm |
Gewicht: |
13 bis 19 g |
Lebenserwartung: |
ca. 5 Jahre |
Lebensraum: |
Schilflandschaften, Schilfwälder an Ufern von Binnengewässern
|
|
Nahrung: |
Mücken, Fliegen, Blattläuse, Käfer und Spinnen, Samen von Wasser-und Sumpfpflanzen |
Zugverhalten: |
Sowohl Standvogel als auch Teilzieher |
Paarungszeit: |
ab April |
Brutverhalten: |
2 Bruten pro Jahr mit 5-7 Eiern |
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