Mauerläufer
Der Mauerläufer ist ein ca. 17 cm großes und etwa 20 g schweres Vögelchen, das man leider nur sehr selten zu Gesicht bekommt.
Sein auffälligstes Merkmal sind die runden schwarzen Flügelchen mit leuchtend roter Farbe und weiß gepunkteten Deckfedern, die ihn wie einen großen Schmetterling erscheinen lassen. Die Grundfarbe des Gefieders ist grau.
Der Schnabel ist lang und nach unten gebogen. Die Beinchen sind kräftig und mit langen Zehen und scharfen Krallen ausgestattet.
Die Männchen haben während der Brutzeit eine schwarze Kehle, die Weibchen haben eine graue Kehle und eine helle Brust.
Im Schlichtkleid sind Männchen und Weibchen sehr ähnlich gefärbt, so daß man sie nur schwer unterscheiden kann.
Man findet Mauerläufer lückenhaft in den Gebirgen Süd- und Mitteleuropas, sowie Vorder- und Zentralasiens. Auch in den Bayrischen Alpen kommen diese Vögel vor, in anderen Teilen Deutschlands sind sie nicht zu finden. Ihr Lebensraum sind zum Beispiel steile Felswände, Schluchten und Klammen.
Allerdings sind Mauerläufer nur zerstreut verbreitet und wegen ihrem speziellen Lebensraum in sehr unwegsamen Gelände nur schwer zu erfassen. So werden die Vögel als selten eingestuft.
Gebrütet wird in unzugänglichen Felsspalten oder Felshöhlen. Manchmal nutzen Mauerläufer auch Gebäude, wie zum Beispiel Ruinen oder Kirchen, zum brüten.
Laut Informationen des Landesbund für Vogel- und Naturschutz gab es über Jahrzehnte Bruten am Schloß Neuschwanstein. Heute findet man die Vögel hier nicht mehr. Vielleicht wurde ihnen der Touristentrubel am Schloß zu groß, wer weiß? Mittlerweile bevorzugen sie den Bereich unterhalb der Marienbrücke um zu nisten. Dort können sie ungestört ihren Nachwuchs großziehen.
In Europa erreichen die Brutvorkommen Höhen bis etwa 3500 Meter, in Tibet brüten die Vögel sogar über 5000 Meter.
Ein Gelege besteht aus 3 bis 5 Eiern, die 18 bis 20 Tage lang bebrütet werden. Die jungen Mauerläufer verlassen nach 21 bis 26 Tage das Nest.
Nachdem sie flügge sind, bleiben sie oft noch für einige Zeit bei den Eltern, bevor sie abwandern.
Bei günstigen Wetterbedingungen verbringen Mauerläufer den Winter im Brutgebiet, ansonsten ziehen sie in klimatisch günstigere Regionen. Man kann sie dann auch an felsigen Strandabschnitten oder an Gebäuden beobachten, manchmal einige hundert Kilometer vom Brutgebiet entfern. Eine weite Reise bis nach Afrika unternehmen sie nicht.
Die Nahrung der Vögel besteht aus Insekten, die aus Spalten oder von der Felsoberfläche gesammelt- oder im Flug erbeutet werden. Im Winter ernähren sie sich auch von toten Insekten. Bei der Nahrungssuche hüpfen oder flattern die Vögel an den Felswänden entlang. Dieses Verhalten hat ihnen ihren Namen gegeben. Im alpinistischen Sprachgebrauch werden steile Felswände als "Mauer" bezeichnet.
-Steckbrief Mauerläufer:
Name: |
Mauerläufer |
Wissenschaftlicher Name: |
Tichodroma muraria |
Ordnung: |
Sperlingsvögel |
Familie: |
Tichodromidae |
Art: |
Mauerläufer |
Größe: |
15 bis 17 cm |
Gewicht: |
ca. 20 g |
Lebensraum: |
Gebirge |
Nahrung: |
Insekten, Spinnen |
Zugverhalten: |
Teilzieher |
Brutverhalten: |
3 bis 5 Eier |