Vogelbeobachtung an den Thanninger Weihern
Die drei Thanninger Weiher sind künstlich angelegte Seen und liegen südlich von München im Thanninger Tal zwischen Sauerlach und Wolfratshausen.
In den Thanninger Weihern wird der Moosbach aufgestaut. Die Weiher wurden Anfang des 18. Jahrhunderts vom Abt vom Kloster Schäftlarn zur Fischzucht angelegt. Die Weiher befinden sich heute in Pacht des Fischereiverein München e.V.
Man findet Parkplätze am Weiherweg bei Thanning, die allerdings an den Wochenenden ziemlich frequentiert sind. Vom Weiherweg geht ein Kiesweg ab, der direkt zum ersten Weiher führt.
Möchte man die Weiher zur Vogelbeobachtung besuchen und dem Ausflugstrubel entgehen, sollte man unter der Woche hier her kommen.
Geht man gegen den Uhrzeigersinn auf der Südseite der Weiher entlang, gelangt man schon nach einigen Metern zu einem Bereich, der noch vor dem Wald liegt, in den man bald gelangt. Hier befinden sich Sträucher und Büsche zu beiden Seiten, in denen oft viele Vögel zu sehen sind. Vor allem Meisenarten wie die Sumpfmeise habe ich hier schon häufig beobachten können.
Die Sumpfmeise ist mit ihrem bräunlichen Gefieder und der schwarzen Kappe recht gut von anderen Meisenarten, wie zum Beispiel Blau- oder Kohlmeise, zu unterscheiden. Allerdings sieht die Sumpfmeise der Weidenmeise sehr ähnlich und so können die Arten am besten anhand ihres Gesangs unterschieden werden.
Neben Sumpfmeisen sind an den Weihern natürlich auch andere Meisenarten wie Kohlmeisen, Blaumeisen, Schwanzmeisen und Tannenmeisen zu Hause.
Die Tannenmeise ist ein etwa 11 cm großes und nur um die 9 g schweres Vögelchen, das bei uns häufig zu beobachten ist. Wie der Name schon vermuten lässt, ist die Tannemeise meistens in Nadelwäldern zu finden. So ist das Weihergebiet für diese Meisenart ein perfekter Lebensraum.
(Tannenmeise)
Auf den ersten Blick kann man die Tannenmeise mit anderen Meisenarten, wie z.B. der Kohlmeise, verwechseln. Bei genauem betrachten erkennt man allerdings deutliche Unterschiede, wobei Männchen und Weibchen äußerlich nicht zu unterscheiden sind. Die Tannenmeise ist auf der Unterseite nicht so satt gelb wie die Kohlmeise und es fehlt der schwarze Bauchstrich, den die Kohlmeise besitzt. Die Tannemeise hat weiße Wangen und einen schwarzen Kinnlatz, ihre Unterseite ist weißlich oder leicht gelb mit rahmfarbenen Flanken.
Außerdem hat die Tannemeise eine kleine Federhaube, die sie bei Aufregung aufstellen kann. Das
auffälligste Erkennungsmerkmal der Tannemeise ist ein weißer Streifen am Nacken, der sie wirklich unverwechselbar macht.
Auch die niedlichen Haubenmeisen lassen sich manchmal an den Thanninger Weihern sehen. Sie machen meistens durch ihren unverwechselbaren Ruf auf sich aufmerksam. Haubenmeisen sind durch ihre namensgebende Haube leicht von anderen Meisenarten zu unterscheiden.
Folgt man dem Pfad weiter, begegnet man weiteren Singvögeln wie zum Beispiel Buchfinken, Grünfinken, Buntspechten, Grünspechten und Zaunkönigen.
Für den Rundweg um die drei Weiher braucht es keine besondere Orientierung, allerdings kann der Weg manchmal, z.B. nach Unwettern, wegen umgestürzter Bäume schwer zu begehen sein.
Der Weg führt fast immer an den Ufern entlang durch den Wald. Man sollte die Wasserfläche immer im Auge behalten, denn vor allem im Frühjahr und Sommer kann man hier so manche flauschige Kinderschar finden.
Stockenten und Graugänse brüten an den Weihern und ziehen ihren Nachwuchs hier groß. Andere Wasservögel sind im Winter manchmal zu sehen, so zum Beispiel Gänsesäger. Diese hübschen Vögel habe ich bisher hier nur selten beobachten können, allerdings kamen sie bei ihrem letzten Besuch relativ nah an das Ufer heran und zeigten sich wenig scheu.
Neben den Singvögeln sowie den Enten und Gänsen samt Nachwuchs, sind an den Weihern auch manchmal Graureiher oder Silberreiher zu Besuch, die sich das reichliche Fischangebot schmecken lassen. Laut dem Fischereiverein München e.V. befinden sich Fischarten wie Karpfen, Schleien, Hechte, Zander, Aale, diverse Weißfischarten und Forellen in den Gewässern.
Graureiher sind die häufigsten Reiher in Mitteleuropa. Weil sie früher wegen ihrer Fischjagt selbst gejagt wurden, war das leider nicht immer so. Inzwischen haben sich die Bestände aber wieder gut erholt und so sieht man den Graureiher heutzutage oft. Wegen der milder werdenden Winter bleiben einige Graureiher mittlerweile im kalten Halbjahr bei uns. Manche ziehen aber auch in wärmere Gebiete um zu überwintern.
Geht man auf der Südseite der Weiher, kann man am Ende des dritten Weihers einem Kiesweg folgen, der nach einiger Zeit eine Linksbiegung macht. Oder man folgt dem Pfad durch den Wald nach links. Dieser Pfad biegt auf einer Wiese ebenfalls nach links ab und so geht man wieder zurück in Richtung Startpunkt. Beim Rückweg passiert man zwischen dem dritten und dem zweiten Weiher eine große Wiese, über der man regelmäßig Mäusebussarde am Himmel kreisen sieht. Auch Turmfalken und Rotmilane waren hier schon zu sehen. Außerdem ist in den Wäldern des Weihergebiets der Waldkauz zu Hause.
Diesen bekommt man leider nur sehr selten zu Gesicht, allerdings konnte ich einmal einen Waldkauz über einen der Weiher fliegen sehen und habe mich über diese Sichtung natürlich sehr gefreut.
Folgende Vogelarten konnte ich bisher an den Weihern beobachten:
Vögel an den Thanninger Weihern
Waldkauz, Bachstelze, Schafstelze, Goldammer, Buchfink, Stieglitz, Rotkehlchen, Amsel,
Star, Rauchschwalbe, Garten- oder Waldbaumläufer, Zaunkönig, Kleiber, Blaumeise, Sumpfmeise, Schwanzmeise, Kohlmeise, Haubenmeise, Tannenmeise, Grünfink, Eichelhäher, Mönchsgrasmücke, Schilfrohrsänger, Wintergoldhähnchen, Zilpzalp, Singdrossel, Feldsperling, Haussperling, Wasseramsel, Wacholderdrossel, Buntspecht, Grünspecht, Graureiher, Silberreiher, Mäusebussard, Turmfalke, Rotmilan, Fasan, Elster, Saatkrähe, Rabenkrähe, Gänsesäger, Stockente, Graugans
Weitere Gebiete zur Vogelbeobachtung in Bayern findet ihr hier:
Vogelbeobachtungsgebiete Bayern
Hinweis:
Aufgrund großer Distanzen, wegen schlechten Lichtverhältnissen oder um die Störung der Vögel zu vermeiden, kann nicht jede Beobachtung fotografisch dokomentiert werden. Deshalb sind manche Bilder exemplarisch zur Veranschaulichung der Vogelart gedacht und nicht immer am jeweiligen Ort entstanden.
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