Vögel im Tierpark Hagenbeck
Im Stadtteil Stellingen in Hamburg befindet sich einer der bekanntesten Zoos Deutschlands. Einige Einblicke bekommt man zum Beispiel durch die NDR-Fernsehserie "Leopad, Seebär & Co".
Hat man eine weitere Anfahrt, gibt es die Möglichkeit im Lindner Park-Hotel zu übernachten, das sich direkt neben dem Zoo befindet. Also haben wir im März 2023 ein Zimmer für eine Nacht im Lindner Park-Hotel gebucht und besuchten den Tierparkt am Tag nach unserer Anreise. So war die lange Fahrt von München nach Hamburg recht streßfrei, da man im Hotel mittels 24-Stunden Check-In ohne Termindruck anreisen kann.
Wir kamen am späten Nachmittag an und freuten uns auf ein leckeres Abendessen. Als ich die Preise auf der Speisekarte gesehen habe, verging mir allerdings vorübergehend der Appetit. All zu absurde Essgewohnheiten darf man im Lindner Park-Hotel auch nicht haben, denn für Vegetarier kann es schwierig werden etwas passendes zu finden und für Veganer bleibt nur das Brotkörbchen. So nagte ich also an einem durchaus schmackhaften Brötchen und verspeiste sechs winzige Ravioli mit Gemüsefüllung für 22 Euro. Beim Frühstück am nächsten Morgen erging es mir und meinen ungewöhnlichen Essgewohnheiten schon besser, denn das Frühstücksbuffet war wirklich fantastisch. Es gab eine tolle Auswahl an Früchten, Salaten, verschiedensten Brötchen und sogar eine Milchalternative für meinen Kaffee.
Vögel im Tropen-Aquarium des Tierpark Hagenbeck
So starteten wir also nach dem Frühstück unseren Zoobesuch und konnten über das Hotel sogar noch Ermäßigungskarten ergattern, was das leicht überteuerte Abendessen wieder gut machte.
Direkt am Haupteingang befindet sich das Tropen-Aquarium, was für mich schon gleich zu Anfang eines der Highlghts des Zoobesuchs war. Der Grund dafür waren natürlich nicht etwa die vielen Reptilien oder Fische, sondern die hübschen exotischen Vögel, die hier zu sehen waren.
(Weißkehlspint)
Im Tropen-Aquarium können die Vögel frei herumfliegen und sitzen nicht in Käfigen. So findet man hier zum Beispiel den farbenfrohen Grünstirnspint (auch Rotkehlspint). Dieser Vogel gehört zur Familie der Bienenfresser. Seine Heimat liegt in den Savannen und im Buschland Äquatorialafrikas.
Auch die etwas unscheinbarer gefiederten Mausvögel leben im Tropen-Aquarium. Ein turtelndes Pärchen war besonders nett anzusehen.
Mausvögel sind gesellige Vögel, die oft in großen Gruppen vorkommen.
Sie haben ihren Namen nicht etwa ihrer Vorliebe für Mäuse wegen, sondern wegen ihrer Eigenart wie kleine Mäuse durchs Gebüsch zu huschen und auch wegen ihrem fellartig wirkenden braunen oder grauen Gefieder. Sie ernähren sich nicht etwa von kleinen Nagetieren sondern von Beeren und Früchten.
Neben dem Grünstirnspint und den putzigen Mausvögeln konnte ich noch Weißkehlspinte, Königsglanzstare und Grauedelsänger in dem großen Haus ausfindig machen. So kam es, daß wir uns mehrere Stunden im Tropen-Aquarium aufhielten, bevor wir die weitere Erkundung des Tierparks in Angriff nahmen.
Wir liefen entgegen des Rundwegs vom Aquarium aus direkt weiter zum "Eismeer" - dem nächsten Highlight für Vogelfans.
Vögel in der Eismeer-Anlage des Tierpark Hagenbeck
Schon 1907 weihte der Gründer Carl Hagenbeck hier das „Nordland-Panorama“ ein und präsentierte damals weltweit erstmals eine arktische Landschaft mit Tieren, die nur durch Gräben von den Besuchern getrennt waren. Leider wurde das damalige "Nordland-Panorama" während des Zweiten Weltkriegs schwer beschädigt und wurde nach jahrzehnte langer Verwitterung und Abnutzung im Jahr 2009 schließlich abgerissen und neu errichtet.
2012 öffnete die neue Eismeer-Anlage, in der man zum Beispiel Eisbären, Seebären, Walrosse und Pinguine durch große Panoramascheiben beobachten kann.
Für mich besonders interessant waren die vielen verschiedenen Seevogelarten, die in einer begehbaren Voliere leben.
Für die Bewohner der Voliere wurde sogar eine spezielle Wellenanlage entwickelt.
Ein besonders putziger Vogel ist der Papageitaucher, den man in freier Natur nur im nördlichen Atlantik und im westlichen Nordpolarmeer findet. Außerhalb der Brutzeit leben Papageitaucher einzeln oder in kleinen Gruppen auf dem offenen Meer und können bis nach Nordafrika und ins westliche Mittelmeer wandern.
Ihr Gefieder ist schwarz-weiß und der Schnabel ist rot, gelb und orange gefärbt.
Auch die schöne Prachteiderente ist in der großen Voliere zu sehen.
Im Gegensatz zu den sehr unauffällig gefärbten Weibchen fallen die Männchen durch ihr buntes Gefieder auf. Prachteiderenten sind nah mit den Eiderenten verwandt, allerdins sind sie etwas kleiner. Trotzdem gehören sie zu den größten Meeresenten der nordischen Gebiete.
Prachteiderenten sind reine Meeresvögel, die nur zum Brüten an Land kommen. Sie sind rund um den Pol verbreitet und brüten in Asien, Nordamerika und in Europa. An der arktischen Küste Nordostrusslands und Sibiriens sind die Vögel zur Brutzeit häufig zu sehen und auch in Finnland kann man sie beobachten.
(Tordalk)
Der Tordalk ist ein etwa stockentengroßer Vogel, der den Großteil seines Lebens auf dem offenen Meer verbringt. Nur zur Brutzeit kommt der Tordalk an Land um seinen Nachwuchs aufzuziehen. Er sieht der Trottellumme auf den ersten Blick recht ähnlich.
Im Gegensatz zur Trottellumme hat der Tordalk einen deutlich höheren und breiteren Schnabel. Außerdem zieht sich vom Schnabel ein schmaler weißer Streifen nach oben bis zu den Augen.
Neben Papageitaucher, Tordalk und Prachteiderente sind auch Trottellummen, Eisenten und die hübschen Kragenenten zu bewundern.
Die Männchen sind vor allem im Prachtkleid ziemlich auffällig gefiedert, die Weibchen tragen dagegen ein eher schlichtes braunes Federkleid.
Vögel im Vogelhaus des Tierpark Hagenbeck
Kann man sich von vielen interessanten Vögeln im Eismeer trennen, findet man gleich gegenüber noch ein kleines Vogelhaus, das man sich auf jeden Fall ansehen sollte. Die Vögel haben hier die Möglichkeit sich in den Außenvolieren aufzuhalten oder durch kleine Öffnungen in den Innenbereich zu fliegen. Im Vogelhaus findet man zum Beispiel Genickband-Webervögel, die mit ihrem leuchtend gelben Gefieder auffallen.
Genickbandweber sind Bewohner Afrikas, die sich während der Brutzeit hauptsächlich in feuchten bis sumpfigen Savannen aufhalten und außerhalb der Brutzeit auch in trockeneren Landschaften vorkommen. Die sehr geselligen Vögel sind nur etwa 14 cm groß und wiegen zwischen 18 und 24 g. Männchen und Weibchen sind recht deutlich voneinander zu unterscheiden. Das Männchen ist auffällig orange-gelb gefiedert. Das Weibchen hat eine grünliche Oberseite mit kräftigen Streifen und einen deutlichen gelben Überaugenstreif.
Auch der Rotkardinal ist hier zu sehen, dessen
Heimat sich vom südöstlichen Kanada über die zentralen und östlichen US-Bundesstaaten bis in den Norden Mexikos und Mittelamerika erstreckt. In den westlichen US-Bundesstaaten, vor allem in Kalifornien sowie auf den Bermudas wurde er eingeführt.
Auch die Weißwangenlerche, der Hildebrandtglanzstar, der Flammenkopfbartvogel, der Grauedelsänger, der Wachtelastrild, der Mosambikzeisig, der Rotschnabelmadenhacker, der Dreibandregenpfeifer, der Van-der-Decken-Toko und der Amethystglanzstar sind im Vogelhaus zu sehen.
Hat man das Vogelhaus hinter sich gelassen, kann man in den Außenanlagen noch einige größere Vogelarten wie zum Beispiel den Flamingo, den Pelikan, den Kronenkranich, den Scharlachsichler, den Löffler, den Mandschurenkranich, den Nandu, den Strauß und den Nimmersatt bewundern.
Der Nimmersatt ist ein Vogel aus der Familie der Störche und ist in Afrika südlich der Sahara und auf Madagaskar verbreitet. Seinen Namen trägt der Nimmersatt, weil die Jungvögel in der ersten Zeit sehr schnell an Gewicht zunehmen und dementsprechend viel vertilgen.
(Nimmersatt)
So verging der Tag im Tierpark Hagenbeck wie im Flug und wir machten uns am späten Nachmittag auf die weitere Reise, die uns nach Dänemark auf die Insel Römö führte. Von Hamburg aus war unser Ziel nur etwa 250 Kilometer entfernt.
Falls ihr euch für die Vogelwelt auf Römö interessiert, könnt ihr euch hier einmal umsehen: Vögel auf Römö