Vogelbeobachtung an der Nordsee
Die Nordseeküste Deutschlands und das Wattenmeer sind ein Paradies für Natur- und Vogelfreunde.
Jahreszeitenabhängig können die unterschiedlichsten Vogelarten beobachtet werden. Im Winter findet man an der Nordseeküste zum Beispiel arktische Gänsearten, die zum Überwintern ans Wattenmeer kommen. Auch Limikolen sind an der Küste häufig vertreten, nicht nur zu den Zugzeiten. Rotschenkel, Uferschnepfen und Bekassinen kommen zum Beispiel auch als Brutvögel an der Nordseeküste vor.
So kommt es, daß ich jedes Jahr mindestens ein mal in diese Gegend komme. An dieser Stelle möchte ich euch einige schöne Orte in Ostfriesland und Nordfriesland zur Vogelbeobachtung vorstellen. Außerdem ist die Insel Helgoland mit ihren aussergewöhnlichen gefiederten Bewohnern etwas ganz besonderes.
Basstölpel auf Helgoland
Schon lange spielte ich mit dem Gedanken, die kleine Nordseeinsel Helgoland zu besuchen. Helgoland liegt von der Küste bei Sankt Peter-Ording 48,5 Kilometer vom Festland entfernt.
Im Vorfeld hatte ich schon viel über die Vogelwelt auf Helgoland gelesen und war dementsprechend gespannt. Andererseits gibt es auch wilde Seekrankheitsanekdoten über die Fährfahrt zur Insel, die mich durchaus etwas verunsicherten. So stand ich also mit flauem Magen eines Morgens am Hafen von Cuxhafen und beäugte mit gemischten Gefühlen den Katamaran, der mich in 75 Minuten nach Helgoland transportieren sollte.
Meine Bedenken waren völlig unbegründet. Trotz recht starkem Seegang wurde ich glücklicherweise (im Gegensatz zu einigen anderen armen Passagieren) nicht seekrank und freute mich auf den Tag auf Helgoland. Der Plan war ursprünglich, zuerst den Lummenfelsen aufzusuchen und dort etwa zwei Stunden zu fotografieren. Danach sollte es noch auf die schöne Nachbarinsel "Düne" gehen. Dieser Plan ging allerdings nicht auf, denn aus zwei Stunden am Lummenfelsen wurden fünf Stunden, so daß keine Zeit mehr für den Trip zur Düne blieb.
Vom Hafen aus war ich schon nach einem kurzen Fußmarsch von etwa 30 Minuten oben am Lummenfelsen angekommen und staunte nicht schlecht über das lautstarke Vogelspektakel, das ich dort zu sehen bekam. Hunderte von Vögeln kreisten um die Felsen, auf denen sich Basstölpel an Basstölpel und Trottellumme an Trottellumme drängelten.
So viele Vögel auf einem Fleck hatte ich tatsächlich nicht erwartet. Außerdem war ich überrascht, wie nah man den Basstölpeln kommt. Sie zeigen überhaupt keine Scheu vor dem Menschen und sitzen auf ihren Nestern an den Klippen direkt vor den Besuchern. Im Grunde braucht man kein Teleobjektiv um sie auf ein Bild zu bannen. Ein Handy oder ein Weitwinkelobjektiv sind völlig ausreichend.
Als ich langsam aus dem Staunen wieder herauskam, fing ich an einige Bilder zu machen. Die Basstölpel saßen nicht nur direkt zu meinen Füßen, sondern schwebten auch förmlich in kleinster Distanz vorbei. Je nach Windrichtung entstanden die reinsten Einflugschneisen, in denen sich die Vögel nacheinander zur Landung einreihten.
Basstölpel sind übrigens die einzige Tölpelart, die in Europa brütet. Seit 1991 findet man sie im Sommerhalbjahr auch in Deutschland auf der Insel Helgoland. Im Jahr 2021 wurden 1.458 Brutpaare auf der Insel geschätzt, was eine Steigerung zum Vorjahr darstellt.
Eine andere interessante Vogelart, die man auf Helgoland findet, ist die Trottellumme. Die meisten Trottellummen sitzen eine Etage unterhalb der Basstölpel in den Felsen und sind nicht auf ganz so geringe Entfernung zu beobachten. Vereinzelt findet man die Lummen auch zwischen den Basstölpeln, die deren Anwesenheit allerdings nicht besonders schätzen.
(Trottellumme zwischen Basstölpeln)
Mit Glück findet man zwischen den Lummen auch einen Trodalk, den ich allerdings nicht zu Gesicht bekommen habe. Außerdem ziehen Dreizehenmöwen und einige wenige Eissturmvögel ihre Kreise zwischen den Klippen. Genau wie die Basstölpel brüten Eissturmvögel in Deutschland nur auf Helgoland. Allerdings gab es 2021 nur noch 25 Brutpaare auf der Insel, denn durch zu viel Plastikmüll im Meer, die Fischerei mit Langleinen und ein schlechtes Nahrungsangebot nimmt der Bestand drastisch ab. Eissturmvögel ziehen pro Jahr nur ein Junges auf und werden erst in einem Alter von acht bis zwölf Jahren geschlechtsreif. Deshalb nimmt man an, daß die Vögel in Deutschland aussterben werden.
(Eissturmvogel)
Im Gegensatz zu den Eissturmvögeln steigen zwar die Brutbestände der Basstölpel, allerdings leiden auch sie unter dem vielen Plastikmüll, der im Meer herumtreibt. Sie sammeln den Müll und tragen ihn in ihre Nester, weil sie den Müll wahrscheinlich mit Algen oder Seetang verwechseln, den sie zum Nestbau benutzen. Man findet derartigen Plastikmüll in annähernd jedem Basstölpelnest.
Die Vögel können sich dann zum Beispiel in Resten von Fischernetzen verfangen und daran verenden. Das betrifft sowohl die Elternvögel als auch die jungen Basstölpel.
(Basstölpel mit Plastikmüll als Nistmaterial)
Basstölpel legen pro Brutsaison nur ein einziges Ei. Wenn sich zwei Eier in einem Nest befinden, wurde eines entweder von einem anderen Weibchen gelegt oder aus einem fremden Nest entwendet. Geht das Ei verloren, kann das Weibchen ein weiteres Ei legen. Beide Elternvögel beteiligen sich am Bebrüten des Eis. Die Brutdauer beträgt zwischen 42 und 46 Tage. Das Ei wird von den Elternvögeln unter ihren Füßen bebrütet, indem sie das Ei damit umklammern. Ist das Küken geschlüpft, wird es auf den Füßen gehudert. Die Jungvögel bleiben bis etwa zum 75. Lebenstag im Nest.
(Basstölpel mit Seetang als Nistmaterial)
Zu diesem Zeitpunkt sind sie noch nicht flugfähig und segeln vom Brutfelsen bis auf das Meer herunter. Ein Start von der Wasseroberfläche aus gelingt ihnen erst einige Zeit später. Solange treiben sie auf dem Meer herum und müssen das Fliegen und das Fischen lernen.
Das Gefieder der jungen Basstölpel ist dunkel und wird mit jedem Jahr heller, bis es rein weiß ist. Die Flügelspitzen sind schwarz.
(junger Basstölpel)
Es werden nach Expertenmeinung 89 bis 94 Prozent der jungen Basstölpel flügge. Allerdings erreichen nur etwa 30 Prozent dieser Jungvögel die Geschlechtsreife. Diese erreicht ein Basstölpel mit fünf Jahren, wobei die Paarbildung schon früher beginnt.
Die Brutpaare finden sich jedes Jahr wieder am Brutort zusammen, auch wenn sie ausserhalb der Brutzeit getrennte Wege "gehen" und diese Zeit auf dem offenen Meer verbringen.
Die Lebenserwartung der Vögel beträgt in etwa 16 Jahre, allerdings wurden auch schon einzelne beringte Exemplare mit über 24 Jahren gefunden.
Wenn man diese eleganten Flieger in der Luft beobachtet, kann man sich nicht so recht erklären, warum sie den Namen "Tölpel" tragen. Eher tölpelhaft wirkt zum Teil dann aber die Landung. Und auch der Start vom Wasser oder vom flachen Land aus kann unbeholfen aussehen.
(mißglückter Startversuch)
Eine weitere Erklärung für die Namensgebung der Tölpel findet sich bei den Seefahrern der Vergangenheit, die Vögel aus der Familie der Tölpel als "Dummköpfe" bezeichneten, weil sie wegen ihrer Zutraulichkeit auf den Fischerbooten landeten, einfach einzufangen waren und sich sogleich als schmackhafte Mahlzeit auf den Tischen der Seeleuten wiederfanden.
Beim Basstölpel bezieht sich der Name außerdem auf eine große Brutkolonie vor der
schottischen Küste, die auf der Felseninsel Bass Rock liegt.
Es handelt sich bei Basstölpeln um recht große Vögel, die bis zu 110 cm groß werden und eine Spannweite von 180 cm haben können. Männchen und Weibchen sind gleich groß und unterscheiden sich in der Gefiederfärbung nicht voneinander. Sie besitzen wasserabweisendes Gefieder, das sie mit einer wachsartigen Absonderung der Öldrüsen einfetten. Der Kopf-, Nacken- und der seitliche Halsbereich sind gelb gefärbt, wobei es auch Exemplare ohne diese Färbung gibt.
Basstölpel fangen ihre Nahrung, indem sie aus der Luft mit einer Geschwindigkeit von etwa 100 km/h im Sturzflug ins Wasser eintauchen. Diese Technik nennt man Stoßtauchen, wofür die Basstölpel durch ihren Körperbau gut angepasst sind.
Sie haben zum Beispiel keine äußeren Nasenlöcher. Ihre Nasenlöcher liegen innen und können beim Tauchen durch bewegliche Klappen verschlossen werden.
Die Ohrenöffnungen sind sehr klein und können noch weiter verschlossen werden. Das Brustbein der Vögel ist kräftig, so daß es die Eingeweide beim Aufprall auf das Wasser gut schützt. Meistens bleiben Basstölpel etwa 20 Sekunden unter Wasser und verschlucken ihre Beutefische unter der Wasseroberfläche.
Alles in Allem sind es sehr interessante Vögel, die man sonst nirgendwo in Deutschland zu Gesicht bekommt. Man sollte wissen, daß die Touristenfrequenz auf Helgoland recht hoch sein kann, vor allem in den Sommermonaten und um den Lummensprung herum, der im Juni stattfindet. Dabei stürzen sich die Trottellummen-Küken von den 40 Meter hohen Klippen hinunter ins Meer, ohne fliegen zu können. Dieses Spektakel lockt viele Touristen und Vogelbeobachter nach Helgoland.
Möchte man dem Trubel entgehen, muß man auf den Lummensprung und auf die sommerlichen Temperaturen verzichten. Ich habe einen Tag in der zweiten Maiwoche für meinen Besuch gewählt und bin unter der Woche auf die Insel gereist. An den Wochenenden ist naturgemäß natürlich auch viel Betrieb auf Helgoland. Im Mai war die Menschendichte relativ gering und so konnte ich einen entspannten Tag auf der Insel verbringen.
Vogelbeobachtung Ostfriesland
Meistens verbringen wir unseren Urlaub zwar an der Nordseeküste Nordfrieslands, aber auch Ostfriesland im äußersten Nordwesten Niedersachsens hat für Vogelfreunde eine Menge zu bieten. Wir entschieden uns für eine Reise Anfang Mai und schon kurz nach unserer Ankunft waren Austernfischer, Brandgänse, Lachmöwen, Graugänse, Schafstelzen, Zaunkönige, Stare und Wiesenpieper in der Nähe unserer Ferienunterkunft zu sichten.
(Austernfischer)
Jahreszeitenabhängig ist die Vogelwelt an der Nordsee sehr unterschiedlich. Im Winter findet man die interessantesten Überwinterungsgäste, zu den Zugzeiten unzählige Durchzügler sowie Rastvögel und im Sommer ein bunt gemischtes Brutvogelrepertoire. Außerdem sollte man den Tidekalender im Auge behalten, um zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.
(Wiesenpieper)
Beispielsweise findet man während Niedrigwasser nicht viele Vögel in Strandnähe, da sie draußen im Watt nach Nahrung suchen. Bei Hochwasser suchen die Federtiere dann ihre Hochwasserrastplätze auf und sind dort oft in großer Zahl zu sehen.
In Ostfriesland, zwischen Jadebusen und Dollard an der Nordsee im Nationalpark Wattenmeer, liegen viele interessante Vogelbeobachtungsgebiete, von denen ich euch einige vorstellen möchte.
Vogelbeobachtung im Naturschutzgebiet Leyhörn
(junge Rauchschwalbe)
Das erste Ausflugsziel während unseres Aufenthalts in Ostfriesland war das Naturschutzgebiet Leyhörn. Von Greetsiel kommend in Richtung Pilsumer Leuchtturm passiert man ein Gewässer, das man schon von der Straße aus gut einsehen kann. Weißwangengänse, Graugänse, Graureiher, Löffelenten und Kormorane waren die ersten Vögel, die wir an diesem Tag dort zu Gesicht bekamen. Bei dem Gewässer händelt es sich um eine der Hauener Pütten. Dort befindet sich eine der beiden Vogelbeobachtungshütten, die nicht weit voneinander entfernt liegen. Vor der ersten Vogelbeobachtungshütte, die gegen Ende der Pütte auf der rechten Seite auftauchte, parkten wir unser Auto und wurden schon vor dem Betreten der Hütte von einem Vogelstimmenkonzert empfangen. Rauchschwalben und Bachstelzen hatten ihre Nester direkt an der Hütte eingegrichtet und flitzten fleißig durch die Luft, um ihre Jungen mit allerlei Insekten zu versorgen, die ebenso zahlreich um die Hütte schwirrten.
(Bachstelze)
Leider war der Wasserstand nicht ganz optimal, denn vor allem bei niedrigen Wasserständen sollen hier
interessante Beobachtungen gemacht werden können. Die Limikolen, die man dann dort sehen kann waren zum Zeitpunkt unseres Besuchs offensichtlich anderweitig unterwegs. Wir konnten einen einzelnen Flußuferläufer beobachten, ansonsten waren "nur" Löffelenten, Graugänse, Stockenten und zwei Graureiher zu sehen.
(Flußuferläufer)
Zu Fuß ging es nach einer Stunde Aufenthalt weiter in Richtung der zweiten Beobachtungshütte. Auf dem Weg dort hin erreicht man kurz nach der ersten Hütte einen kostenpflichtigen Parkplatz in der Nähe des Pilsumer Leuchtturms, der auf der linken Seite der Straße liegt. Gegenüber des Parkplatzes auf der rechten Seite am Ausläufer der Pütte, befindet sich eine große Schilffläche. Auf dem Parkplatz war eine Fischbrötchen-Bude aufgestellt, der mein Mann nicht widerstehen konnte. Er reihte sich also in die Warteschlange ein, während ich vor dem Schilf Wurzeln schlug und hineinäugte, weil es dort verdächtig zwitscherte. Zu meiner Freude konnte ich hier promt zwei Blaukehlchen entdecken.
(Blaukehlchen)
Die Freude über diese Sichtung war groß, denn ich hatte vorher noch nie Blaukehlchen beobachten können. Auch Rohrammern konnte ich hören, allerdings ließen sie sich erst nach einiger Zeit blicken und verschwanden sofort wieder, als mein Mann samt Fischbrötchen anrückte.
(Rohrammer)
Also ging es weiter und wir folgten dem Weg nach rechts an einer Wiese vorbei, auf der Weißwangengänse, Graugänse, Schwäne, ein Graureiher, Uferschnepfen und eine beträchtliche Anzahl Kampfläufer zu sehen waren. Kampfläufer sind während der Brutsaison in den verschiedensten Farben zu sehen, so daß sie sich nicht so einfach bestimmen lassen. Es waren weiße, rotbraune und schwarze Kampfläufer zu sehen, die sich zwischen den vielen Gänsen aufhielten. Ein Exemplar posierte allerdings recht schön am Wasserrand, so daß ich ein Bild machen konnte.
(Kampfläufer)
Kurz nach der besagten Wiese befindet sich auch schon die zweite Beobachtungshütte, zu der ein kleiner Pfad führt. Schon auf dem Pfad begleiteten uns die Stimmen einiger Schilfrohrsänger. Aus der Hütte heraus ließen sich diese auch wunderbar beobachten. In kurzer Distanz wuselten sie im Schilf und zwischen den Ästen der Bäume herum.
(Schilfrohrsänger)
Aus der Hütte heraus waren außerdem die üblichen Wasservögel, wie zum Beispiel Löffelenten, zu sehen und eine Kornweihe zog ihre Kreise in einiger Entfernung. Als mehrere Besucher ankamen und die Hütte voller wurde, machten wir uns auf den weiteren Weg. Wir gingen ein Stück zurück und querten den Deich in Höhe des Parkplatzes am Pilsumer Leuchtturm. So gelangten wir auf den Weg, der bis zur Schleuse Leysiel auf der Westseite der Leybucht führt. Man passiert einen Schilfstreifen, der uns wieder den Anblick von Blaukelchen und Rohrammern gewährte. Kurz darauf gelangt man direkt ans Wasser (sofern gerade vorhanden). Am Rand des auflaufenden Wassers ließen sich Sandregenpfeifer, Säbelschnäbler, Rotschenkel, Austernfischer und Uferschnepfen in großer Zahl sehen.
(Säbelschnäbler)
Unser weiterer Weg führte uns wieder über den Deich. Vom Deich aus hat man einen schönen Blick auf die Grünlandflächen, auf denen sich Kiebitze, Goldregenpfeifer, Kiebitzregenpfeifer, Weißwangen-, Grau- und Ringelgänse aufhielten. Aber auch der Luftraum war stark frequentiert. In einiger Enfernung segelte ein Weißstorch durch die Lüfte und die unterschiedlichsten Limikolen und Gänse zogen an uns vorbei, die lautstark auf sich aufmerksam machten.
(Weißwangengänse)
Auf dem Weg auf der Binnenlandseite geht man an Zäunen mit Holzpfosten vorbei, auf denen ständig Singvögel landeten und uns ebenso neugierig anguckten wie andersherum. Bachstelzen, Schafstelzen, Wiesenpieper, Bluthänflinge und Steinschmätzer waren unsere treuen und wenig scheuen Begleiter bis zum Zielpunkt unseres Ausflugs, der Schleuse Leysiel.
(Steinschmätzer)
Weiter kommt man nicht, denn in östlicher Richtung ist der Weg gesperrt. Direkt im Bereich der Schleuse Leysiel fielen uns viele Seeschwalben auf, die in beachtlicher Geschwindigkeit an uns vorbeihuschten. Sie waren rastlos unterwegs, um ihren Nachwuchs mit kleinen Fischen zu versorgen.
(Zwergseeschwalbe)
Auch etwas gemütlichere Zeitgenossen waren an der Schleuse zu beobachten. Zum Beispiel saßen Silbermöwen herum, Austernfischer dösten vor sich hin und Ringelgänse wanderten gemächlich auf den Wiesen umher.
(Ringelgans)
Zurück ging es auf dem selben Weg, wieder in Begleitung der Singvögel auf den Zaunpfosten. Für den ganzen Weg brauchten wir inklusive aller Beobachtungs-Stops fast fünf Stunden. Die reine Gehzeit beträgt geschätzt etwa zwei Stunden.
Vogelpfad Ostermarsch mit Endpunkt an der Baobchtungshütte Norddeich
(Schilfrohrsänger)
Der Vogellehrpfad Ostermarsch ist ein etwa 7,5 Kilometer langer Weg, der von der Dorfschule am Otto-Leege-Platz in Ostermarsch zur Beobachtungshütte am Norddeicher Osthafen führt. Man passiert neun Stationen, die über die Vogelwelt am Wattenmeer und die unterschiedlichen Lebensräume der Tiere informieren. Es gibt auf den Infotafeln sogar QR-Codes mit genaueren Informationen zu den Vögeln des jeweiligen Lebensraums.
Wir starteten unsere Tour nicht an der Schule sondern am Parkplatz am Mandelpolderweg und kürzten den Weg so etwas ab. Unterwegs ging es also in Richtung Westen am Meer entlang. Schon auf dem Weg zur Deichüberquerung posierte eine schöne Schafstelze für ein Foto.
(Schafstelze)
Bei ablaufendem Wasser tauchten an den Wasserkanten mit der Zeit immer mehr Limikolen auf. Darunter Pfuhlschnepfen, Steinwälzer, Sandregenpfeifer, große Brachvögel, Austernfischer, Säbelschnäbler und einige weitere Watvögel, die ich nicht genau bestimmen konnte. Besonders freute ich mich über einen Regenbrachvogel, der in unsere Nähe flog, als wir eine Pause am Deich einlgelegt hatten. Diesen hatte ich zuvor noch nie gesehen, dementsprechend lange wurde er beäugt.
(Regenbrachvogel)
Eine besonders schöne Sichtung war ein Gruppe Löffler, die über unseren Köpfen vorbeiflogen. Leider konnte ich sie nicht fotografieren, denn meine Reaktionszeit war wegen Staunen etwas begrenzt.
Kurz vor der Vogelbeobachtungshütte am Norddeicher Osthafen, die man schon von weitem sehen kann, passiert man eine sehr interessante Stelle. Rechterhand befindet sich eine Wiese mit großer Schilffläche und einigen Zaunpfählen. Auf den Zaunpfählen saßen Rotschenkel, die sich von passierenden Radfahrern und Fußgängern nicht stören ließen.
(Rotschenkel)
An diesem Abschnitt sind Bänke vor der Schilffläche aufgestellt, die man auf jeden Fall nutzen sollte. Sitzt man eine Weile ruhig herum und hat Glück mit der Frequenz der Spaziergänger, kann man hier schöne Beobachtungen machen. Es ließen sich Wiesenpieper, Steinschmätzer, Schilfrohrsänger, Rohrammern und Blaukehlchen sehen.
(Blaukehlchen)
Direkt oberhalb der Bänke steht die Vogelbeobachtungshütte, die den Endpunkt des Vogelpfads darstellt. Von dort aus kann man mittels Fernglas auf die Salzwiesen und den Bereich dahinter sehen. Dort wimmelte es förmlich vor Federtieren, allerdings ist die Entfernung sehr groß. Ganz nah dagegen kamen uns einige Steinwälzer, die auf den Steinen am Ufer herumwuselten, als wir langsam wieder zurückgingen.
(Steinwälzer)
Wir querten den Deich kurz nach Ende der Schilffläche und traten den Rückweg auf der anderen Seite des Deichs an. Auf den Wiesen und Feldern tummelten sich viele Ringeltauben, Schafstelzen, Bachstelzen, Saatkrähen, Aaskrähen, Dohlen, verschiedene Möwen und Fasane. Außerdem begleiteten uns Rauschwalben, Stare, Steinschmätzer, Wiesenpieper und Bluthänflinge die ganze Strecke über.
(Bluthänfling)
Vogelbeobachtung auf Langeoog
An einem sonnigen Tag fiel unsere Ausflugszielwahl auf die Insel Langeoog. Die Fähre brachte uns morgens samt lärmender Schulklassen und tobender Kleinkinder innerhalb von einer halben Stunde dort hin. Angesichts der vielen Besucher und des Lärmpegels an Board war ich eher skeptisch, ob sich diese Insel überhaupt zur Vogelbeobachtung eignen würde.
(Küstenseeschwalbe)
Kaum waren wir vom Schiff, stiegen fast alle Passagiere in die Inselbahn und wurden auf diese Weise in die Stadt gebracht. Wir verzichteten auf derartigen Transport und spazierten auf einem fast menschenleeren Uferweg vom Hafen in Richtung Flinthörn. Schon am Hafen konnten wir Möwen, Eiderenten, Kormorane, Austernfischer und Seeschwalben entdecken.
Ein Blick vom Weg aus nach unten lohnte sich auch, denn am Deckwerk spazierte eine große Gruppe Steinwälzer herum und ließ sich von uns nicht stören. Sie trippelten unbeirrt hin und her und suchten zwischen den Steinen nach Essbarem.
(Steinwälzer)
Auf den (gerade noch) freiliegenden Wattflächen waren viele Limikolen, Enten- und Gänse unterwegs. Wir konnten zum Beispiel Brandgänse, Austernfischer, Flußuferläufer, Steinwälzer, Uferschnepfen, Säbelschnäbler, große Brachvögel und Regenbrachvögel sichten. Also setzen wir uns ans Deckwerk und beäugten das rege Treiben im Schlamm einige Zeit. Die Vögel kamen relativ nah heran und ließen sich in Ruhe beobachten.
(Regenbrachvogel)
Nach ausgiebigem Herumsitzen bewegten wir uns weiter in Richtung Flinthörn vom Hafen weg auf dem Deich entlang, bis wir auf einen kleinen Naturlehrpfad stießen, der nach links führte. Wir folgten dem schmalen Weg und wurden mit allerhand Singvogelaufkommen belohnt. In den Sträuchern wuselten Dorngrasmücken herum, Bluthänflinge ließen ihre roten Bäuchlein in der Sonne leuchten und der Fitis sang für uns ein Ständchen.
(Fitis)
Am Ende des Pfades ging es auch schon an den Strand. Weißer Sand und Sonne satt verleiteten uns zum Verweilen. Vögel waren weit und Breit nicht zu sehen, nur einige Möwen hörte man in der Ferne kreischen. So verging der Tag zu schnell und wir mußten uns schon bald wieder auf den Rückweg zum Hafen machen, um unsere Fähre am Abend noch zu erwischen. Dabei blieb leider nur noch wenig Zeit, um nach Federtieren Ausschau zu halten. Am Hafen sahen wir wieder die üblichen Verdächtigen und ein Kormoran trocknete recht hübsch seine Flügel in der Abendsonne.
(Kormoran)
Der Tagesausflug war auf jeden Fall zu kurz, um die Insel ausgiebig zu erkunden. Die Insel ist relativ groß, so daß man mit einem Fahrrad wahrscheinlich besser ausgestattet gewesen wäre. Leider gibt es direkt am Hafen keinen Fahrradverleih. In die Stadt kamen wir nicht, so daß wir uns eben per Pedes fortbewegten. Vielleicht besuchen wir Langeoog noch einmal und erkunden den Rest der Insel mit dem Zweirad.
Trotz der geringen Zeit war der Besuch auf Langeoog sehr schön, so daß ich die Insel auf jeden Fall für einen Ausflug empfehlen kann.
Vogelbeobachtung Dornumersiel
(Austernfischer)
Zwischen Neßmersiel und Bensersiel liegt der Küstenbadort Dornumersiel. Es git einen kleinen Sandstrand, der untertags nur gegen Bezahlung zugänglich ist. Wir waren allerdings am Morgen dort und konnten auf diese Weise den Eintritt sparen. Unser Ziel war im Grunde auch nicht der Sandstrand, sondern die angrenzenden Salzwiesen, die als Hochwasserrastplatz für Vögel dienen. Wir spazierten Richtung Westen, wo der Hellerpad beginnt. Es handelt sich dabei um einen etwa 6 Kilometer langen Rundweg, der zuerst am Meer entlang führt und hinter dem Deich wieder zurück nach Dornumersiel. Direkt hinter dem Strand begegneten uns schon eine Menge Vögel. Brandgänse tummelten sich zahlreich im Wasser, Lachmöwen, Sturmmöwen und Silbermöwen kreisten darüber und mehrere Austernfischer spazierten am Ufer in der Wiese herum.
Leider füllten sich die Wege relativ schnell und wir waren nicht lange allein auf dem Weg. Die Vögel nahmen vor den vielen Hunden reißaus, die unterwegs waren. Im Nachhinein stellten wir fest, daß wir uns im Bereich eines Hundestrands befanden und daß es sich beim Hellerpad um einen Hundewanderweg handelt, was das Vierbeineraufkommen natürlich erklärte.
In einiger Entfernung konnten wir später noch ein paar Steinwälzer, Rotschenkel, Brandgänse und Graugänse sichten, mehr war an diesem Tag allerdings nicht zu beobachten.
Vogelbeobachtung an der Kiekkaaste
Die Vogelbeobachtungshütte "de Kiekkaaste" liegt zwar in den Niederlanden, allerdings nur kurz hinter der Grenze zu Deutschland. Wir parkten also noch in Ostfriesland und wanderten über einen schmalen Holzweg mitten durch eine große Schilflandschaft bis zur Hütte.
Empfangen wurden wir von Mehlschwalben, die an diesem Baumwerk ihre Nester eingerichtet hatten und überall durch die Luft schwirrten um die Schnäbelchen ihrer Kinder zu füllen.
Der Blick auf die freien Wattflächen von der Hütte aus ist sehr schön und es waren viele Enten- und Gänsearten zu sehen. Ein einzelner Säbelschnäbler war unterwegs und Lachmöwen waren ebenfalls vertreten. Bei auflaufendem Wasser erschienen allerdings nicht sehr viele weitere Vogelarten an den Wasserkanten. Viel interessanter war daher die Schilflandschaft, in der so einiges zu sehen war.
Schon die verschiedenen Vogelstimmen ließen auf die Bewohner des Röhrichts schließen. Auffällig viele Blaukehlchen waren unterwegs und eines war sogar auf einem kleinen Baum überhalb des Schilfs zu sehen, auf dem es sein Lied für uns schmetterte.
(Blaukehlchen)
Auch Rohrammern waren lautstark schon von Weitem zu orten und wogten mit samt ihren Halmen im Wind hin und her. Da nicht viele Besucher zur Kiekkaaste wanderten, blieben die Vögel in den meisten Fällen auf ihren Singwarten sitzen und konnten gut beobachtet werden. Sobald sich jemand näherte, suchten sie allerdings schnell das Weite. Sie kehrten aber kurze Zeit später auf ihre Lieblingsplätze zurück, so daß wir nicht lange warten mussten.
(Schilfrohrsänger)
Der dritte Vertreter der Schilfbewohner war der Schilfrohrsänger. Dieser war am schwersten ausfindig zu machen, da sich die Vögelchen meistens im unteren Bereich der Schilflandschaft aufhielten. Manchmal sangen sie direkt vor uns, waren aber nicht zu sehen. Ein Exemplar ließ sich kurz blicken, verschwand allerdings gleich wieder auf nimmerwiedersehen.
Auch ein einzelnes Bartmeisen-Männchen huschte kurz an uns, aber leider tauchte es im weiteren Verlauf des Nachmittags nicht wieder auf.
(Bartmeise Männchen)
Von weitem hörte man einen Kuckuck rufen, den wir am Ende des Tages auch tatsächlich zu Gesicht bekamen, als er plötzlich nur etwa zwanzig Meter vor uns vorbeiflog.
Auf jeden Fall war der relativ weite Anfahrtsweg die Mühe wert, denn einen Kuckuck bekommt man bei uns zu Hause nicht alle Tage zu sehen. Auch die restliche Vogelwelt rund um die Kiekkaaste hat uns gut gefallen, so daß wir beim nächsten Aufenthalt in Ostfriesland wieder hierher kommen werden.
Vogelbeobachtung an der Bohrinsel bei Dysksterhusen
Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich bei dem Aussichtspunkt zur Vogelbeobachtung bei Dyksterhusen kurz vor der holländischen Grenze um eine ehemalige Bohrinsel. Diese befindet sich direkt im Wattenmeer und erlaubt dementsprechend schöne Beobachtungen. Man kann entweder direkt mit dem Auto, Fahrrad oder Motorrad auf die "Bohrinsel" fahren, oder man parkt auf einem Parkplatz, der nur etwa 800 Meter davon entfernt liegt und geht zu Fuß dort hin. Die Zufahrtsstraße ist eher eine holprige Schotterpiste, so daß wir uns für den Fußmarsch entschieden. Dort angekommen hat man einen schönen Blick auf die Umgebung und das Wattenmeer. Wir hatten Glück mit dem Wasserstand, denn das Meer war gerade dabei wieder zu verschwinden, was bedeutet, daß sich schnell allerhand Limikolen, Enten, Gänse und Möwen an den Kanten des ablaufenden Wassers sehen ließen.
(Regenbrachvogel)
Zu sehen waren viele unterschiedliche Arten von Limikolen, die ich nicht alle mit Sicherheit bestimmen konnte. Einige konnte ich allerdings relativ gut erkennen. Darunter waren Flußuferläufer, Sandregenpfeifer, Rotschenkel, Uferschnepfen, Säbelschnäbler, Austernfischer, große Brachvögel und Regenbrachvögel. Auch am Himmel war so einiges los, denn die Gefiederten fielen teilweise in großen Schwärmen von allen Seiten ein.
(Rotschenkel)
Lange hielt das Spektakel leider nicht an, denn schon bald war das Wasser weit zurückgegangen und die Vögel verschwanden mit dem Wasser immer weiter nach draußen ins Watt. Trotzdem war der Besuch der "Bohrinsel" eine schöne Sache. Hat man den ganzen Tag Zeit und bleibt etwa zwischen halber Tide bis Hochwasser und noch einige Zeit darüber hinaus, kann man vermutlich viele schöne Beobachtungen machen.
Auf dem Rückweg passierten wir einige unerschrockene Rotschenkel, die auf den Zaunpfählen am Wegesrand saßen und sich trotz vieler passierender Menschen nicht vom Fleck bewegten.
Vögel vor der Haustür - Naturstrand Hilgenriedersiel
Auch in unmittelbarer Nähe zu unserer Ferienunterkunft flatterte es den ganzen Tag nicht schlecht. Im Garten waren Mönchsgrasmücken, Zaunkönige, Buchfinken, Amseln, Singdrosseln, Grauschnäpper, Blaumeisen und Kohlmeisen zu sehen und ein Zilpzalp zilpzalpte unermüdlich vor sich hin. Außerdem spazierten regelmäßig Fasane herum.
Am nächstgelegenen Naturstrand Hilgenriedersiel, der nur wenige Minuten entfernt lag, gab es auch so eingiges zu sehen. Dort waren bei Hochwasser an einem frühen Morgen eine ganze Menge Goldregenpfeifer, große Brachvögel, Kiebitzregenpfeifer, Kiebitze, Uferschnepfen und Austernfischer auf den Wiesen hinter dem Deich zu sehen. Auch Brandgänse tummelten sich auf den Wiesen und an den Wasserläufen zu beiden Seiten des Weges, der vom Parkplatz nach rechts in Richtung Neßmersiel führt.
(Goldregenpfeifer)
Tagsüber ist dieser Weg sehr frequentiert, so daß die Vögel sich auch bei Hochwasser eher selten dort eingefunden haben. Allerdings kann man nach dem Deich an der ersten Wiese nach links in einen Pfad abbiegen, der zum Strand führt und einiges in Sachen Vogelwelt zu bieten hat.
(Wiesenpieper)
Auf den Wiesen piept es was das Zeug hält, denn Wiesenpieper und Feldlerchen trällerten ihre Lieder in voller Lautstärke. Sowohl am Himmel als auch auf den Wiesen tummelten sie sich. Und auch auf den Holzpfosten am Wegesrand fanden sich Wiesenpieper, Bluthänflinge und Steinschmätzer ein, die sich wenig scheu zeigten. Entlang des Weges befinden sich Bänke. Bleibt man einige Zeit dort ruhig sitzen, kann man ebenfalls schöne Beobachtungen machen. Im gegenüberliegenden Schilf hüpften Blaukehlchen herum und ein unerschrockener Steinschmätzer landete direkt neben mir am Zaun.
(Steinschmätzer Männchen)
Auf dem Rückweg waren Bachstelzen und Schafstelzen zu sehen, die sowieso überall anzutreffen sind. Man sollte auch immer einen Blick auf die Schafe werfen, denen man ständig begegnet. Oft befinden sich Stare auf den Schafen oder zwischen ihnen und auch Bachstelzen, Schafstelzen und sogar Gänse kann man manchmal in ihrer Nähe beobachten.
Schaf (scharf) und Brandgans (unscharf)
Vogelbeobachtung Neßmersiel
An einem trüben Tag führte uns unser Ausflug nach Neßmersiel, das sich zwischen Norddeich und Dornumersiel befindet. Zunächst spazierten wir am Hafen herum, wo schon so einiges zu sehen war. Austernfischer saßen auf ihren Aussichtsposten, Dohlen waren auf der Suche nach Essbarem und ein Blick auf die Wasserkante gewährte Einblicke ins Liebesleben der Rotschenkel.
(Rotschenkel)
Am Speicherbecken steht ein Vogelbeobachtungsturm zur Verfügung. Biegt man gegenüber des Turms auf der rechten Seite des Siels in den kleinen Trampelpfad ab, der zum Meer durch eine Wiese mit Zaunpfählen führt, sollte man diese im Blick behalten. Als wir dort entlang spazierten, saßen Schafstelzen, Wiesenpieper, Bluthänflinge und auch einige Rotschenkel darauf und trällerten vor sich hin.
(Rotschenkel)
Weit kommt man auf diesem Pfad nicht, so daß wir am Meer umkehrten und zurück in Richtung Beobachtungsturm liefen. Von dort aus warfen wir einen Blick auf das davor liegende Spülbecken.
Leider wurde das Wetter sehr schlecht und es kam starker Wind auf, so daß wir nicht viel Zeit dort oben verbrachten. Es waren bei ablaufendem Wasser mehrere Watvögel in einiger Enfernung an der Wasserkante zu sehen, allerdings konnte ich wegen Regen und Wind nicht genau erkennen, um welche Arten es sich handelte. Bei besseren Bedingungen bin ich mir sicher, daß hier so einige interessante Beobachtungen zu machen sind.
Vogelbeobachtung Nordfriesland (Nordstrand und Umgebung)
Nordstrand ist eine Halbinsel, die durch eine Straße mit dem Festland verbunden ist. So kann man bequem mit dem Auto anreisen.
Zur Vogelbeobachtung bieten sich viele Orte direkt auf Nordstrand und in der näheren Umgebung an.
(Steinwälzer)
Lohnende Gebiete zur Vogelbeobachtung auf Nordstrand:
Unsere Ferienunterkunft lag nicht weit vom Holmer Siel entfernt. So kam es, daß ich dort weite Ausflüge unternommen habe. Bestückt mit Fernglas und Kamera wanderte ich manchmal den ganzen Tag am Holmer Siel und Arlau Speicherbecken herum. Hier begegnete ich den wenig scheuen Steinwälzern, die mich genauso neugierig beäugten, wie ich sie beäugte. Ich setzte mich also in der Nähe auf einen Stein und freute mich an den kleinen Vögeln. Sie trippelten unbeirrt auf mich zu und direkt an mir vorbei. Darüber staunte ich nicht schlecht.
Auch am Süderhafen/Pohnshalligkoog und am Fuhlehörn/Fuhlehörn-Strand habe ich viel Zeit verbracht.
(Wiesenpieper)
Ich konnte dort neben Eiderenten, verschiedenen Gänsearten, Haubentauchern und unzähligen Watvögeln auch sehr viele Singvogelarten beobachten, für die ich mich besonders begeistern kann. Zum Beispiel flatterten Bachstelzen, Steinschmätzer, Rauchschwalben, Mehlschwalben, Wiesenpieper und beachtlich viele Schafstelzen während meiner Ausflüge überall herum. Man sollte nicht nur die Zäune, Wiesen, Sträucher und Bäume nach Vögeln absuchen, denn auch auf Pfützen und kleine Teiche ist zu achten. Hier baden die Vögel gerne, was besonders schön anzusehen ist.
(Schafstelze)
Beltringharder Koog:
Der Beltringharder Koog ist eine ehemalige Nordstrander Bucht, die 1987 eingedeicht wurde. Heute ist es ein ca. 35 Quadratkilometer großes Naturschutzgebiet. Zur Vogelbeobachtung stehen Beobachtungshütten zur Verfügung, die zum Zeitpunkt meiner Besuche frei zugänglich waren.
Ich habe viel Zeit in den Beobachtungshütten verbracht und habe verschiedene Reiherarten, Steinwälzer, Alpenstrandläufer, Rotschenkel, Kiebitzregenpfeifer, Sandregenpfeifer und Bekassinen beobachten können.
(Alpenstrandläufer)
Mit etwas Glück kann man auch eher seltene Gäste zu Gesicht bekommen.
Ein Besucher, der mit mir dort war, konnte am Vortag mehrere Bartmeisen beobachten. Ich habe diese leider nicht zu Gesicht bekommen.
Auch ausserhalb der Hütten sollte man die Augen offen halten, denn die Vögel sind im Beltringharder Koog allgegenwärtig.
(Bartmeise)
Auch einen Besuch wert ist der Bereich am Lüttmoorsiel und der Lüttmoorsiel-Damm. Man kann am Lüttmoorsiel-Damm entlang wandern und hat gute Chancen auf schöne Beobachtungen. Auf diesem Ausflug konnte ich vor allem große Schwärme Kiebitze sehen, die auf den Salzwiesen nach Nahrung suchten. Außerdem flitzten immer wieder Rauchschwalben durch die Luft.
(Rauchschwalbe)
Husumer Bucht/Speicherbecken bei Lundenbergsand:
vom Deich aus hat man einen schönen Blick auf die Husumer Bucht und auf die Vögel, die sich dort aufhalten.
(Sanderling)
Ganz in der Nähe, ca. fünf Kilometer südwestlich von Husum in Lundenbergsand, befinden sich zwei Speicherbecken, die auch einen Besuch wert sind. Bei niedrigem Wasserstand befinden sich hier viele Watvögel, die nach Nahrung suchen.
(Alpenstrandläufer)
Westerhever/Tümlauer Bucht:
Das Gebiet rund um den Westerhever Leuchtturm ist ein großes Salzwiesengebiet mit vorgelagerter Sandbank.
Der Leuchtturm Westerheversand ist Wahrzeichen der Halbinsel Eiderstedt und ist ausserdem ein sehr beliebtes Ausflugsziel für Touristen, so daß hier oft reichlich Betrieb herrscht.
(Austernfischer)
Daher sollte man den Bereich direkt am Leuchtturm eher meiden, wenn man Vögel beobachten möchte. Auf dem Deich kann man zwar einige weniger scheue Stare, Bachstelzen und Rauchschwalben sehen, aber die meisten Limikolen oder scheuere Singvögel mögen die Menschenmassen eher nicht.
(Star auf Schaf- Schaf auf Deich)
Entfernt man sich vom Touristen-Trubel rund um den Westerhever-Leuchtturm, kann man auf den Salzwiesen und im Watt sehr viele Vögel entdecken.
Eine Steinschmätzer-Dame war am Tag meines Besuchs besonders mutig und kam bis auf wenige Meter an mich heran, als ich auf den Stufen des Deichs saß und sie durch die Kamera beobachtete.
(Steinschmätzer Weibchen)
Auch Kiebitze waren recht zahlreich vertreten, allerdings sind diese recht scheu und können nur auf größere Distanz beobachtet werden. Näherten sich unbedarfte Spaziergänger, suchten sie unter lautstarkem Protestgepiepe leider schnell das Weite und kehrten nur selten wieder zurück.
(Kiebitz)
Hauke-Haien-Koog/Fahretofter Koog/Ockholmer Koog:
Der Hauke-Haien-Koog ist ein eingedeichter, ca. 12 Quadratkilometer großer Koog, der im Westen durch Schlüttsiel, im Norden durch Fahretoft und im Süden durch Ockholm begrenzt ist. Übrigens bezeichnet der Begriff "Koog" ein an der Nordseeküste durch Eindeichung dem natürlichen Meereseinfluss entzogenes und dadurch entwässertes flaches Marschland.
Ein Paradies für Vögel und Naturfreunde also. Vom Deich aus hat man sehr gute Möglichkeiten, die Vögel auf den Salzwiesen zu sehen. Außerdem steht im Haike-Haien-Koog eine Vogelbeobachtungshütte zur Verfügung.
(Säbelschnäbler)
Hamburger Hallig:
Das Gebiet um die Hamburger Hallig ist ein weitläufiges Salzwiesengebiet, das man über einen befestigten Weg durchlaufen/durchfahren kann, um auf die Hamburger Hallig zu gelangen. Die Hamburger Hallig ist heute eine nicht eingedeichte Halbinsel.
Direkt am Deichparkplatz kann man Fahrräder anmieten, wobei der ca vier Kilometer lange Weg auch gut zu Fuß zu schaffen ist.
(Bachstelze)
Auf der Hamburger Hallig befindet sich hinter der Gaststätte "Hallig-Krog" eine Bucht, die zur Vogelbeobachtung sehr geeignet ist. Sie befindet sich nur einige Meter von besagter Gaststätte entfernt, aber dort waren am Tag meines Besuchs kaum Menschen zu finden. Vögel dagegen um so mehr. Ich platzierte mich am Strand und nach kurzer Zeit zeigten sich auch schon die ersten Strandläufer.
(Großer Brachvogel)
Die besten Bedingungen findet man bei auflaufender Flut. Zu dieser Zeit kommen die Watvögel im Watt immer näher an den Strand heran. Am Tag meines Besuchs auf der Hamburger Hallig waren Pfuhlschnepfen, Säbelschnäbler, Austernfischer, Alpenstrandläufer und Sandregenpfeifer aus relativ geringer Distanz am Strand zu beobachten.
(Alpenstrandläufer)
In den Salzwiesen rund um die Hamburger Hallig war auch so manches Federtier unterwegs. Meistens handelte es sich um Singvögel, die laut singend oder piepend durch die Gegend huschten und sich leider wegen meiner schlechten Vogelstimmenkenntnisse meistens nicht bestimmen ließen. Sicher vor Ort waren Wiesenpieper, Schafstelzen, Bachstelzen und Steinschmätzer. Auch ein schlanker Greifvogel flog relativ niedrig über dem Gelände, den ich aufgrund der großen Distanz allerdings leider ebenfalls nicht genau bestimmen konnte.
(junge Bachstelze)
Sandstrand von St. Peter Ording:
St. Peter Ording ist bekanntlich ein Touristengebiet. Dementsprechend frequentiert ist auch der weitläufige Sandstrand. Ich war daher sehr überrascht, wieviele Vögel sich hier aufhalten. Es war nicht nur viel Touristenbetrieb, sondern auch allerhand Vogelalarm. Viele Möwen waren lautstark unterwegs und zankten um Essbares.
(Lachmöwe)
Neben den unzähligen Lach- und Silbermöwen waren auch viele Watvögel am Strand auf der Suche nach Nahrung unterwegs. Austernfischer und Säbelschnäbler konnte ich hier nur auf größere Distanz beobachten, aber die drolligen Sanderlinge waren nicht besonders scheu.
Einige von ihnen liefen direkt an mir vorbei und ignorierten mich stoisch. Ich platzierte mich also im Sand und wunderte mich darüber, wie nah manche Vögel herankommen, wenn man still sitzt. So freute ich mich über die gute Gesellschaft und blieb bis zum Sonnenuntergang.
(Sanderling)
Hinweis:
Aufgrund großer Distanzen, wegen schlechten Lichtverhältnissen oder um die Störung der Vögel zu vermeiden, kann nicht jede Beobachtung fotografisch dokomentiert werden. Deshalb sind manche Bilder
exemplarisch zur Veranschaulichung der Vogelart gedacht und nicht immer am jeweiligen Ort entstanden.
Helgoland
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