Prachttaucher am Starnberger See
Der Prachttaucher trägt seinen Namen wegen seinem prachtvoll gezeichneten Gefieder, das er während der Brutsaison im Sommer trägt.
Im Prachtkleid hat der Prachttaucher einen samtig grauen Kopf mit schwarzer Kehle. Hals und Brust sind schwarz-weiß gestreift, der Rücken schwarz-weiß gewürfelt.
Seine Brutgebiete liegen in Skandinavien, Schottland, im Baltikum und dem nördlichen Russland. So kann man diese schönen Vögel bei uns nur im Winterhalbjahr beobachten, so daß man sie meistens im Schlichtkleid zu Gesicht bekommt.
Eines der besten Beobachtungsgebiete bei uns in Süddeutschland für Prachttaucher ist im Winter der Starnberger See.
Im August und September verlassen sie ihre Brutgebiete und ziehen in ihre Winterquartiere. Die meisten Vögel ziehen nicht zu uns an den Starnberger See. Sie sind Kurzstreckenzieher und sind über den Winter in der Nordsee und der westlichen Ostsee zu sehen. Andere verbringen den Winter an der Atlantikküste und im nördlichen Mittelmeer. Und einige Exemplare finden den Weg sogar bis zu uns nach Bayern. Um die Vögel im See ausfindig zu machen, braucht es manchmal etwas Geduld. Sie halten sich am liebsten in der südlichen Seehälfte auf, wobei sie das Ostufer dem Westufer meistens vorziehen.
Die besten Chancen auf eine Sichtung der Vögel hat man in der Gegend bei Ammerland, dem Erholungsgelände Ambach und in der Seeshaupter Bucht.
Prachttaucher werden bis zu 75 cm groß und haben eine Flügelspannweite von 100 bis 122 cm. Die Vögel sind außerhalb der Brutzeit
in lockeren Gruppen zu finden. Sie sind nur sehr selten an Land zu sehen und sie bewegen sich dort nur mit großer Mühe fort. Sie rutschen dann auf dem Bauch und schieben sich mit den Füßen vorwärts. Auch die Flügel werden zur Fortbewegung an Land zu Hilfe genommen. Im Wasser dagen sind die Vögel in ihrem Element.
Prachttaucher können während ihrer Tauchgänge bis zu 135 Sekunden unter der Wasseroberfläche bleiben und in eine Tiefe von etwa 45 Meter tauchen.
Vor dem Abtauchen halten die Vögel manchmal den Kopf unter Wasser, um nach Beutetieren Ausschau zu halten. Ihre Nahrung besteht aus Fischen, Fröschen, Krebstieren und Schnecken. Gebrütet wird in der nordischen Tundra und Taiga. Dort legt das Weibchen zwischen Mitte April und Anfang Juli ein bis zwei Eier, die von beiden Elternvögeln bebrütet werden. Das Weibchen übernimmt dabei allerdings den Großteil des Brutgeschäfts.
Die Brutdauer begträgt 27 bis 30 Tage. Nach dem Schlüpfen bleiben die Jungvögel zwei bis drei Tage im Nest und werden von den Elternvögeln gehudert und gefüttert. Leider überlebt oft nur ein Jungvogel. In einem Alter von ca. fünf Wochen sind die jungen Prachttaucher in der Lage
sich selbständig zu ernähren. Mit etwa zwei Monaten werden sie schließlich flügge.
-Steckbrief Prachttaucher:
Name: |
Prachttaucher |
Wissenschaftlicher Name: |
Gavia arctica |
Ordnung: |
Seetaucherartige (Gaviiformes) |
Familie: |
Seetaucher (Gaviidae) |
Gattung: |
Seetaucher (Gavia)
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Art: |
Prachttaucher |
Größe: |
63 bis 75 cm |
Gewicht: |
ca. 2 bis 3 kg |
Lebensraum: |
klare fischreiche Binnengewässer und Teiche Nordeuropas und Nordasiens, große Seen im Binnenland als Überwinterungsquartiere
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Nahrung: |
Fische, Frösche, Krebstiere, Schnecken |
Zugverhalten: |
Zugvogel/Kurzstreckenzieher |
Brutverhalten: |
eine Jahresbrut mit 1 bis 2 Eiern |
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